Knusprige, goldene Pommes frites: darauf ist unsere Nation stolz! Wusstest Du, dass es in Belgien mehr als  4.600 Pommes-frites-Stände gibt? Das bedeutet, dass Du einen in jedem Bezirk und jeder Ortschaft finden kannst. 60 % unserer Einwohner essen sie mindestens einmal in der Woche. Für die Flamen sind Pommes frites alles andere als eine Beilage. Das ist auch der Grund dafür, warum wir sie so gut zubereiten. Neben den besten Kartoffeln haben wir außerdem den Stolz und die Fertigkeiten, die besten Pommes frites der Welt herzustellen. Sich die Zeit zu nehmen, sie so zuzubereiten, wie sie sein sollten, d. h. von der richtigen Schneidetechnik bis zum zweiten Garen – die Zubereitung von Pommes frites ist eine Kunst.

French fries?

Obwohl sie auf der ganzen Welt als „French fries“ bekannt sind, haben sie nichts mit Frankreich zu tun. Der Name „Friet“ kommt von „patates frites“, belgisches Französisch für „frittierte Kartoffeln“. Eine mögliche Erklärung für die Verbindung könnte während des Ersten Weltkriegs entstanden sein, als amerikanische Soldaten erstmals von „frittierten Kartoffeln“ in Belgien hörten, jedoch dachten, sie seien in Frankreich, aufgrund der Sprache, die in dieser Region gesprochen wurde. Ob Du sie nun Flämisch oder Belgisch nennst, unsere köstlichen Pommes frites werden traditionell aus Bintje-Kartoffeln hergestellt und sind die leckersten auf der ganzen Welt.

Sobald Deine Bestellung zubereitet ist, werden die knusprigen goldenen Stäbchen mit ein wenig Salz gewürzt. Am beliebtesten sind Pommes frites in der Papiertüte mit Mayonnaise – einfach und lecker.

Flämische Klassiker (natürlich) mit Pommes frites

Unsere regionale Küche steht für Authentizität und Qualität. Sie legt großen Wert auf lokale, saisonale Zutaten. Wie Du vielleicht schon erraten hast, kann man viele unserer beliebtesten und traditionellen Gerichte auch wunderbar mit einer Portion Pommes frites genießen. Entdecke den Feinschmecker in Dir und erlebe diese großartigen Köstlichkeiten, die Flandern zu bieten hat.

Frietjes Fries

Für uns sind Pommes frites kein Fastfood, sondern Kunst. Wir nehmen uns die Zeit, sie so zuzubereiten, wie sie sein sollten.

Vol-Au-Vent

Saftige Hühnerstückchen, gebratene Pilze und kleine Hackfleischbällchen in einer seidigen Sahnesoße: Da läuft einem das Wasser im Munde zusammen! Löffele diese Sauce in eine knusprige Blätterteighülle und Du hast einen unserer beliebtesten flämischen Klassiker: Vol-au-vent. In den Küchen unserer Nachbarn wird zwar auch von Vol-au-vent gesprochen, aber die flämische Zubereitung ist einzigartig. Nur bei uns wird der Blätterteig exklusiv mit einem cremigen Geflügelfrikassee gefüllt.

Um die Geschichte des Vol-Au-vent ranken sich viele Geheimnisse. Einigen Quellen zufolge soll das Gericht nach Maria Leszcynska, der Ehefrau Ludwigs XIV, benannt sein. Sie war ein großer Fan von Geflügelfrikassee, sodass dies in der Küche des Palastes von Versaille als „bouchée à la reine“ bzw. „Königinnenhäppchen“ bezeichnet wurde, daher dieser andere Name des Vol-au-vent.

Sicher ist, dass das Frikassee zunächst in einen Brösel- oder Mürbeteig eingewickelt wurde: Diese Teigtaschen erfreuten sich schon seit Jahrhunderten großer Beliebtheit. Irgendwann fing der französische Küchenchef Antonin Carême an, mit Blätterteigtaschen zu experimentieren: Diese waren so leicht, dass sie vom Wind mitgetragen werden könnten: Der Vol-au-vent war geboren!

vol-au-vent

Muscheln

Ein großer Topf dampfende Muscheln mit goldgelben Pommes dazu – ein echter Genuss! Dabei waren Muscheln nicht immer besonderen Anlässen vorbehalten: Im 19. Jahrhundert standen Muscheln mit Pommes jeden Freitag (Fischtag!) auf der Speisekarte der Arbeiterklasse in den Städten. Die Muscheln wurden frisch aus der Nordsee mit Booten in die großen Städte transportiert. So konnte man an den Kais von Gent, Brüssel und Antwerpen direkt von diesen kleinen Booten kiloweise Muscheln kaufen.

Dass wir Muscheln lieben, belegen die Zahlen: In unserem Land essen wir ganze 27.000 Tonnen pro Jahr. Das entspricht etwa 3,5 kg pro Kopf. Miesmuscheln sind außerdem sehr gesund: Sie enthalten wenig Fett und viele Vitamine und Mineralien. Die Saison für unsere Nordsee-Delikatesse läuft von Juli bis Februar. Genieße klassische „Muscheln im eigenen Sud“ mit Zwiebel und Sellerie, begleitet von einem Dip aus Mayonnaise, Senf und einem Schuss Brühe. Aber wusstest Du, dass man Muscheln auch roh essen kann? Diese „Moules parquées“ sind eine Brüsseler Spezialität. Wörtlich übersetzt sind das „geparkte Muscheln“, weil sie schön in einer Reihe serviert werden. Das orangefarbene Fleisch der roh geöffneten Muscheln schmeckt weniger salzig als das einer Auster. Der Geschmack ist eher cremig und süß.

Im Prinzip sind Muscheln ideal, um die Welt zu ernähren. Sie verwandeln Plankton aus dem Meer, das wir Menschen nicht essen können, in nahrhafte Eiweiße um. Und dabei reinigen sie das Meer. Da immer mehr auf Einrichtungen zum Auffangen von Muschelsamen gesetzt wird, ist der Anbau auch ökologisch: Die kleinen Muscheln wachsen nicht auf dem Meeresboden, sondern an Seilen, die im Wasser hängen. So können sie leicht geerntet werden, ohne dass der Meeresboden beschädigt wird.

mussels

Weißt Du, woran Du einen flämischen Muschelliebhaber erkennst?  
An der leeren Schale, die er verwendet, um die Muscheln zu essen – eine Gewohnheit, der man sonst nirgendwo begegnet!

Rinderschmorfleisch

Dieser nostalgische Klassiker ist der beliebteste Eintopf Flanderns. Wir essen es zu Hause nach unserem eigenen Rezept, aber auch aus der Pommesbude ist es der Hit: auf einer Schale Pommes mit Mayonnaise. Jeder hat sein einzigartiges Familienrezept für Schmorfleisch: Dieses Gericht gibt es schon seit dem Mittelalter. Das liegt daran, dass es ein günstiges und einfaches Gericht war. Die Zutaten waren nicht teuer, dafür konnte günstiges Fleisch verwendet werden und auch Zwiebeln und Bier waren vorhanden. Während das Schmorfleisch langsam schmorte, konnte auf dem Bauernhof weitergearbeitet werden.

Im Schmorfleisch werden oft die zähen Fleischstücke verarbeitet. Durch langes, sanftes Köcheln werden sie butterzart und fallen in Fäden auseinander. Zusammen mit der Zwiebel wird dieses Fleisch in Bier gelegt. Ein einfaches Pils, ein leckeres Abteibier oder sogar ein frisch-säuerliches Geuze. Um den Schmorbraten zu binden, wird ein Brot mit Senf und eines mit Marmelade auf den Schmorbraten gelegt. Der saure Senf und die süße Marmelade sorgen für diesen köstlichen süß-sauren Geschmack. In Limburg wird anstatt Konfitüre häufig Ringer Apfelsirup verwendet und in Ostflandern tauscht man den Butterschinken ein für ein Stück Lebkuchen. So findet man überall in Flandern etwas andere Geschmacksrichtungen in unserem geliebten Schmorfleisch.

 

Stoofvlees Stew

Schmorfleisch bekommt seinen tiefen, süßsauren Geschmack durch verschiedene flämischer Regionalprodukte:
von Bier über Senf bis Apfelsirup.

Gefüllte Tomate mit Garnelen, dazu Pommes frites und Mayonnaise

Eine Tomate gefüllt mit frischen grauen Garnelen: ein einfaches Gericht, das himmlisch schmeckt, wenn man die besten Zutaten verwendet und es mit frisch zubereiteter Mayonnaise gemacht wird. Immer ein Volltreffer!

Bis in die 50er Jahre waren Nordseegarnelen im Inland ein Luxusprodukt. Kein Wunder also, dass gefüllte Tomate mit Garnelen damals exklusiv zu festlichen Anlässen serviert wurde. 1926 wurde das allererste Rezept für „gefüllte Tomate mit Garnelen“ in der Zeitschrift „De Boerin“ des Bauernverbands niedergeschrieben. Zwei halbe Tomaten, gefüllt mit Garnelen und mit einem Viertel eines hartgekochten Eies als Hut. Das war wohl der Startschuss für die Beliebtheit der gefüllten Tomate mit Garnelen. Auch wenn wir die Zubereitungsweise im Laufe der Jahre noch leicht verändert haben: Wir schneiden jetzt nur die Spitze der Tomate ab, damit wir sie vollständig mit Garnelen füllen können. Und die gekochten Eier legen wir nicht mehr auf, sondern neben die gefüllte Tomate. Mit knusprig gebackenen Pommes als Beilage.

An der Flämischen Küste macht man es übrigens zur Ehrensache, die gefüllte Tomate mit Garnelen mit handgeschälten Garnelen zu servieren: So sind die Garnelen immer frisch und das schmeckt man!

Tomaat-Garnaal