Die Reise zu den Flanders Fields: ein Ort der Erinnerung
In den vier schrecklichen Jahren des Ersten Weltkriegs kämpften Hunderttausende von Soldaten in den schlammigen, zerschossenen Landschaften, die heute als die Flanders Fields bekannt sind. Noch heute ruhen Tausende dieser Männer in den Flanders Fields in Belgien, weit entfernt von den Heimatländern, in denen sie aufgewachsen sind. Gedacht wird ihnen durch die Denkmäler, Friedhöfe und Lernorte, mit denen an ihr Opfer erinnert wird.
Ob Sie eine familiäre Verbindung zum Großen Krieg haben oder einfach nur mehr über die Geschichte des Ersten Weltkriegs wissen möchten - hier erfahren Sie, warum ein Besuch der Flanders Fields während Ihrer Europareise das Andenken der Gefallenen ehren und dafür sorgen wird, dass ihre Geschichten nicht vergessen werden.
Was ist auf den Flanders Fields zu sehen?
Wenn Sie die Schauplätze des Großen Krieges auf den Flanders Fields, die Sie mit Soldaten aus Ihrem Heimatland verbinden, besuchen möchten, können diese Routen Ihnen bei der Planung helfen.
Museens
Die meisten Besucher empfehlen, den Besuch in einem Museum zu beginnen, das Einblick in den Großen Krieg gibt. Die beliebtesten Optionen sind das In Flanders Fields Museum in Ypern oder das Memorial Museum Passchendaele 1917 in Zonnebeke. Beide Museen bieten umfassende Einblicke, wobei das Memorial Museum Passchendaele 1917 den Schwerpunkt auf die Dritte Schlacht von Ypern, auch bekannt als Schlacht von Passchendaele, legt. Da viele Schützengräben und Unterstände nach dem Krieg aufgefüllt wurden, als die Bauern ihre Felder wieder beanspruchten, beherbergt das Museum Nachbauten von Gräben und einem Unterstand, um zu veranschaulichen, unter welchen Bedingungen die Soldaten beider Seiten an der Front lebten.
Gedenkstätten
In Ypern erinnert das Menin Gate Memorial to the Missing an über 54.000 Soldaten, deren Grab nicht bekannt ist, darunter über 6000 Australier. Freiwillige der örtlichen Feuerwehr ehren sie mit einer abendlichen Last Post Ceremony, die pünktlich um 20.00 Uhr stattfindet. Das imposante Denkmal war immer noch nicht groß genug, um alle vermissten Soldaten des Commonwealth zu ehren. Daher erinnert das Tyne Cot Memorial auf dem Tyne Cot Cemetery an weitere 35.000 Gefallene ohne bekanntes Grab. Soldaten aus Neuseeland sind auf ihren eigenen Denkmälern aufgeführt: eines ebenfalls auf Tyne Cot, ein anderes beim Buttes New British Cemetery und Messines Ridge British Cemetery.
Auch Gedenkstätten von Truppen aus Großbritannien, Kanada, den Vereinigten Staaten, Neuseeland, Australien, Irland, Frankreich, Indien und vielen anderen Ländern, deren Soldaten im Ersten Weltkrieg gekämpft haben, liegen auf den Flanders Fields verstreut. Eine vollständige Liste finden Sie hier.
Friedhöfe
Nicht weniger als 247 große und kleine Friedhöfe prägen die Landschaft des Ypernbogens in den Flanders Fields. Von diesen unzähligen Friedhöfen ist Tyne Cot Memorial to the Missing der größte Commonwealth-Friedhof, nicht nur in Flandern, sondern weltweit. Auch die Friedhöfe Lijssenthoek Cemetery, Buttes New British Cemetery und New Irish Farm Cemetery sind sehr groß. John McCrae, der Dichter von In Flanders Fields, schrieb sein berühmtes Gedicht auf dem Essex Farm Cemetery, nachdem er seinen Freund und Waffenbruder Alexis Helmer beerdigt hatte.
Friedhöfe und Gedenkstätten erstrecken sich von der Küste vorbei an Ypern bis zur französischen Grenze. Wenn Sie eine persönliche Verbindung zu einer bestimmten Schlacht haben, sollten Sie vorher eine Liste derjenigen erstellen, die Sie besuchen möchten.
Auf den Flanders Fields gibt es auch vier deutsche Friedhöfe. In Vladslo steht die Skulptur „Trauerndes Elternpaar“ von Käthe Kollwitz. Der Deutsche Soldatenfriedhof Langemark ist die Grabstätte von über 44.000 Soldaten, von denen 25.000 im „Kameradschaftsgrab“ begraben sind.
Andere Standorte
Die meisten ursprünglichen Gräben wurden aufgefüllt oder gingen mit der Zeit verloren. Aber es gibt noch einige restaurierte Beispiele. Der Todesgraben bei Diksmuide ist der letzte Überrest des belgischen Grabensystems im Ersten Weltkrieg. Näher an Ypern liegt Bayernwald ein restauriertes deutsches Grabensystem. Hier erfahren Sie auch, welche Rolle der unterirdische Tunnelbau in den Kämpfen des Ersten Weltkriegs spielte.
Während der Schlacht bei Messines spielte die Arbeit von Tunnelbauern des Commonwealth nicht nur eine wichtige Rolle für die Schlacht, sondern auch bei der physischen Veränderung der Landschaft der Flanders Fields. Im Sommer 1917 detonierten 19 massive unterirdische Minen. Es waren die größten nicht-nuklearen Explosionen der Geschichte. Zeugnisse dieser massiven Explosionen sind u.a. am Caterpillar Crater (Hill 60) und dem Pool of Peace zu finden. Die zerschossene Landschaft ist noch immer auf Hill 60 zu sehen, ebenso wie Bunker deutscher und Commonwealth-Streitkräfte.
Deutsche Bunker sind auch im Polygonwald näher am Memorial Museum Passchendaele 1917 und an vielen anderen Orten zu sehen.
Wo sind die Flanders Fields?
Die Flanders Fields liegen im westlichen Teil Belgiens, einem der niedrig gelegenen Länder Europas, und grenzen an die Niederlande, Frankreich, Deutschland und Luxemburg.
Während des Großen Krieges verlief die Westfront von der schweizerisch-deutschen Grenze nach Norden zur belgischen Küste. Ypern ist allgemein als Zentrum der Region Flanders Fields bekannt. Viele Commonwealth-Soldaten, die im Großen Krieg am Ypernbogen kämpften, sind wahrscheinlich durch die mittelalterliche Stadt gezogen. Ypern liegt ganz in der Nähe der Front und wurde durch vier Jahre nahezu konstanten Beschuss schwer beschädigt. Derzeit wird die Stadt restauriert und ist die größte Reisebasis für Besucher der Flanders Fields in Belgien.
Wie lange brauche ich, um die Flanders Fields zu erkunden?
Das hängt ganz von Ihren Interessen ab, davon, ob Sie bei Ihrem Besuch eines Verwandten gedenken wollen, und von der Dauer Ihrer Europareise. Viele Faktoren spielen eine Rolle dabei, wie viel Zeit Sie auf den Flanders Fields verbringen möchten.
Für viele reichen etwa zwei Nächte aus. So haben sie genug Zeit, die Gegend mit einem persönlichen Führer zu erkunden oder eine geführte Tour zu buchen. Und Sie können mindestens einmal beim Last Post at the Menin Gate dabei sein.
Diejenigen, die eine familiäre Verbindung zu der Gegend haben, sollten mindestens zwei volle Tage (drei Nächte) dort verbringen. So haben sie etwas mehr Zeit und Flexibilität, um den Weg ihres Vorfahren nachzuverfolgen. Sie können die Region und wichtige Schauplätze in Ihrem eigenen Tempo erkunden. Da die Flanders Fields für Besucher ein mit starken Emotionen verbundenes Reiseziel sind, möchten sich viele mehr Zeit nehmen, um ihren Gedanken nachzuhängen und so lange auf Friedhöfen, Gedenkstätten und Schlachtfeldern zu verweilen, wie sie wollen.
