Die Zeit am Jahresende wird schon mal „the most wonderful time of the year“ genannt. Ob das stimmt? Schwer zu sagen, denn in Flandern sind immer „wonderful times“. Ein gerade wieder eröffnetes Kunstmuseum, unsere wunderbaren Winterbiere, eine besondere Begegnung mit den Flämischen Primitiven, eine Menge Vergnügen rund ums Fahrrad. Flandern hat so viel zu bieten.
Ein renovierter Kunsttempel
Schlagen Ihnen die dunklen Tage manchmal aufs Gemüt? Dann kann das Königliche Museum der Schönen Künste in Antwerpen (KMSKA) Sie sicher aufheitern. Das Museum ist immer für einen Sonnenstrahl in unserem Leben gut. Dieses riesige Gebäude öffnete im September 2022 nach einer 11-jährigen Renovierung endlich wieder seine Türen. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Es gibt eine Sammlung der barocken Gemälde von Peter Paul Rubens. Die weltweit größte Sammlung von Werken des modernen Meisters James Ensor. Die Flämischen Primitiven. Die überholte Fassade, die an einen griechischen Tempel erinnert. Meisterwerke von Fouquet und Memling, Modigliani und Magritte, Van Eyck und Alechinsky. Die nicht weniger als 2,4 Kilometer langen Galerien zeigen rund 600 Kunstwerke. Eine perfekte Kulisse, um einen Gang herunterzuschalten und zu genießen.
Winterliche Gebräue
Unsere Bierkultur ist UNESCO-Weltkulturerbe. Der beispiellose belgische Bierschatz umfasst unsagbar viele Juwelen, wie beispielsweise unsere Weihnachts- und Winterbiere: oft robuste Biere mit hohem Alkoholgehalt und süßem oder manchmal würzigem Charakter. Schöne Beispiele sind Gouden Carolus Christmas, St. Bernardus Christmas Ale und Grimbergen Winter. Ein ungewöhnlicher, aber nicht minder köstlicher Vertreter ist Winterlambiek aus der „Geuzestekerij“ Oud Beersel. Dieses weiche, aber komplexe Lambic-Bier ist mit Tannenspitzen infundiert. Ein Winterzauber, den Sie bestimmt noch nie gekostet haben. Wenn der Winter sich dem Ende zuneigt, wird es Zeit für The Beer Experience, ein neues Festival randvoll mit Bier, Vorträgen, Verkostungen, leckerem Essen und Livemusik in einem historischen Rahmen. Da bleiben keine Wünsche offen.
Eine Begegnung mit Flämischen Primitiven
Das pittoreske Brügge wird in der Winterzeit noch schöner, das historische Stadtzentrum noch märchenhafter. Und wenn Ihnen der Winterfrost doch zu kalt wird, gehen Sie einfach in das Sint-Janshospitaal, eines der ältesten erhaltenen Krankenhausgebäude Europas und heute ein Museum. Diesen Winter sieht man dort Den Tod vor Augen, eine Ausstellung rund um Der Tod Mariä, das Meisterwerk des Flämischen Primitiven Hugo van der Goes. Die Ausstellung geht in sechs Bereichentiefer auf dieses besondere Thema ein, das anhand verschiedener Spitzenexponate von unter anderem Hans Memling, Jan Provoost und Albrecht Bouts ausgearbeitet wird. Eine unvergessliche Begegnung mit den Flämischen Primitiven.
Winterwunderländer in Flandern
Die dunkelsten Tage des Jahres werfen im wörtlichen und im übertragenen Sinne ein anderes Licht auf unsere Kunststädte. Der Lichterlebnisspaziergang von Winterlichter führt Sie auf einer wunderschönen Strecke entlang von Grün, Wasser und ikonischen Plätzchen im Brügger Innenstadt. In Antwerpen beginnt diese stimmungsvolle Reise am Hauptbahnhof, der auch als „Eisenbahnkathedrale“ bezeichnet wird. Von dort führt eine Lichtergirlande Sie zum Feierlichkeiten zum Jahresende im Herzen der Stadt. In Brüssel setzt Winter Wonders das Rampenlicht auf dem Grote Markt. Dieser monumentale Platz wird dann zum Schauplatz für einer wirbelndes Klang- und Lichtspektakel, das Sie auf eine musikalische Weltreise mitnimmt. Aber auch die historischen Stadtzentren von Gent, Leuven und Mechelen sind in diesem Winter ein Leuchtfeuer der Wärme. Ob Winter oder Sommer, unsere Scheinwerfer sind immer auf das Erbe gerichtet.
Fahrradvergnügen
Wer „Flandern“ und „Radrennen“ sagt, denkt sofort an unsere traditionellen Frühlingsklassiker wie die Flandern-Rundfahrt. Aber auch im Winter kann man hier jede Menge Fahrradspaß erleben. Dann ziehen die Rennfahrer nämlich hinaus in die Natur. Unsere Wochenenden sind dann voller Wettkämpfe auf schlammigen, sandigen oder gefrorenen Feldern und Wäldern. Ziehen Sie Ihre Gummistiefel an und lernen Sie eine einzigartige Mischung aus Spitzensport und Ambiente kennen. Wer lieber drinnen bleibt, besucht Koers, Museum des Radsports, das ganz der reichen Geschichte des Radrennens und des Fahrrads gewidmet ist. Den Countdown bis zum Radrennfrühling können Sie auch schon starten . Ende Februar wird die flämische Saison traditionell wieder mit den Radrennen Omloop Het Nieuwsblad und Kuurne-Brüssel-Kuurne eröffnet. Da hat man doch etwas, worauf man sich freuen kann.
Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Eine Binsenweisheit. Vor allem in Flandern, auch im Winter. Bis bald!
