
Ein italienischer Löwe in Flandern

Im Laufe der Jahre hat die Flandern-Rundfahrt eine Vielzahl großer Radrennfahrer aus dem In- und Ausland nach Flandern gezogen.
Einige erwiesen sich als echte Spezialisten in diesem Rennen. Einer der größten Radsportler, die das Rennen je erlebt hat, ist der Italiener Fiorenzo Magni. Mit drei Siegen Co-Rekordhalter der Flandern-Rundfahrt ist Magni bis heute der einzige Fahrer, der drei aufeinanderfolgende Ausgaben (1949, 1950 und 1951) gewonnen hat. Diese enorme Leistung brachte ihm den für einen Italiener sehr außergewöhnlichen Spitznamen „Il Leone delle Fiandre“, der Löwe von Flandern, ein. Ein Name, auf den Magni sehr stolz war.
Magni, der widrige Wetterbedingungen mochte und sich an unseren Anstiegen und auf unserem Kopfsteinpflaster ausgesprochen zuhause fühlte, fuhr überall, wo er war, wie ein echter „Flandrien“. 1965 gab er beim Giro d’Italia eine Kostprobe seiner enormen Willenskraft. Trotz eines Schlüsselbeinbruchs lehnte er es ab aufzugeben und fuhr, zum Ausgleich für seine Unfähigkeit, mit dem linken Arm den Lenker zu halten, zur zusätzlichen Stabilisierung mit einem Stück Fahrradschlauch, das an einem Ende an seinem Lenker befestigt war und dessen anderes Ende er zwischen den Zähnen hielt.