Radtour „Go with the Flow“
Start
Start: Tielrode
Auf unserer Radtour werden wir eine wunderbare Mischung aus Blau und Grün erleben: zwei Flüsse und eine herrlich grüne Landschaft. Gleich bei unserem Start geht es damit los: Im Städtchen Tielrode, einem Ortsteil von Temse, steigen wir in den Sattel und starten unsere Tour auf einem wunderschönen, autofreien Radweg. Zu unserer Rechten fließen Durme und Schelde zusammen, während zu unserer Linken das grüne Überschwemmungsgebiet Tielrodebroek liegt, ein natürlicher Lebensraum für zahlreiche Wasser- und Watvögel.
Die schöne Landschaft zaubert uns ein Lächeln ins Gesicht, und schon haben wir das nächste Naturgebiet erreicht: Schouselbroek ist ein beeindruckendes Poldergebiet mit einer Größe von gut 150 Hektar. Es war eines der ersten Poldergebiete an der Schelde, die mitten durch Flandern fließt. Das Spiel der Gezeiten machte Schouselbroek zu einem ökologisch wertvollen Schlick- und Grodengebiet. Der vollkommen ebene Weg am Flussufer entlang führt uns in Richtung Rupelmonde, dem Geburtsort von Mercator (1512-1594), dem geistigen Vater der Kartographie. Dort kommen wir am Graventoren (Grafenturm) vorbei, einem Überrest der Wasserburg, in der Mercator einst gefangen gehalten wurde. Heute ist ihm ein Museum gewidmet. Direkt daneben sehen wir die historische Gezeitenmühle. Angetrieben von Ebbe und Flut werden hier Weizen, Roggen und Baumrinde gemahlen, denn diese 500 Jahre alte denkmalgeschützte Mühle ist bis heute voll funktionsfähig.
Wattenmeer, Salzwiesen und Naturwunder
Nach dieser kleinen Pause mit viel Geschichte radeln wir wieder ins Grüne, durch die Polder von Kruibeke, dem größten Überschwemmungsgebiet in Flandern. Der Radweg führt uns quer hindurch, doch lassen sich hier auch herrliche Wanderungen unternehmen. Neu angelegte Wege führen durch eine schöne, abwechslungsreiche Landschaft aus Schlickflächen, Groden, Erlenbruchwäldern und den Lebensräumen zahlloser Wiesenvögel. Unser Weg schlängelt sich durch die Landschaft, und nach etwa einer Stunde haben wir die Schelde erreicht. Jetzt geht es auf der anderen Seite des Flusses weiter, doch nirgendwo ist eine Brücke zu finden: Hier bringt eine Fähre mindestens zweimal pro Stunde Passagiere von einer Seite zur anderen. Wir schieben unsere Fahrräder an Deck und lassen uns übersetzen. Nur wenig später radeln wir am rechten Ufer der Schelde weiter.
Ein beeindruckendes Schloss
Nach kurzer Zeit freuen wir uns über den autofreien, vollkommen ebenen Asphaltweg direkt an der Schelde. So geht‘s durch die grüne Landschaft, bis wir wieder einen Fluss erreichen: Hier mündet die Rupel in die Schelde. Wieder bringt uns eine Fähre sicher auf die andere Seite und wir radeln wieder auf dem Schelde-Deich entlang, bis auf unserer linken Seite plötzlich ein besonderes Bauwerk auftaucht. Der wunderschöne Pavillon trägt den Namen De Notelaer. Er wurde Ende des 18. Jahrhunderts im neoklassizistischen Stil errichtet und diente der Adelsfamilie d‘Ursel als Jagdpavillon und festlicher Empfangssaal. Wer mehr darüber wissen möchte, radelt am besten zwei Minuten zurück und biegt nach rechts in die stattliche Notelaerdreef ab. Über Kopfsteinpflaster und zwischen langen Baumreihen führt diese Allee zum Schloss d’Ursel. Diese markante ockergelbe Wasserburg war fast 400 Jahre lang die Sommerresidenz dieser Familie.
Ein Hauch von Bruegel
Ein Stückchen weiter auf unserer Tour an der Schelde entlang können wir einen weiteren spannenden Abstecher machen. Nach kaum zwei Kilometern unternehmen wir einen Spaziergang am Schloss Marnix de Sainte-Aldegonde entlang, einem schmucken Schlösschen mit Zugangsbrücke, Türmchen und Burggraben. Auch die Besichtigung der Innenräume lohnt sich: Hier ist unter anderem die größte private Sammlung mit Stichen des flämischen Meisters Pieter Bruegel zu sehen.
Nach diesen zwei Abstechern haben wir genug besichtigt und halten uns jetzt an die geplante Route. Hier genießen wir wieder die klassische Kulisse unserer Tour aus viel Blau und viel Grün. Weiter geht‘s auf unserem Weg am Schelde-Ufer entlang; es liegen nur noch die letzten 10 Kilometer unserer Tour vor uns. Erst einmal nehmen wir wieder eine Fähre, denn wie heißt es so schön: Aller guten Dinge sind drei!
Eine Kette aus Blau und Grün
Nach wenigen Minuten haben wir das andere Ufer erreicht und steigen wieder in die Sättel. Es klingt verrückt, aber auch nach zweieinhalb Stunden bekommen wir von diesem wunderschönen Grün und Blau im langgestreckten Nationalpark Scheldevallei einfach nicht genug. So radeln wir fröhlich weiter, an den Groden der Durme und dem Naturschutzgebiet De Bunt vorbei. Die historische Mirabrug führt uns auf die andere Seite der Durme. Dann sind wir tatsächlich am Ende unserer Tour angekommen. In Tielrode und steigen wir aus dem Sattel, müde, voller Eindrücke und immer noch voller Energie. Das schmeckt nach mehr!
Ankunft
Praktische Informationen
- Parken:
Parking Station Temse, Parking Restobar 't Veer - Öffentliche Verkehrsmittel:
Station Temse
Tipp: Nimm DeWaterbus von Antwerpen nach Hemiksem, um dort deine Tour zu starten. - Fahrradverleih:
Toerisme Hamme, Temse - Knotenpunkte:
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