Ruhezonen in Flandern: Entspannung pur
Die Kraft der Natur zeigt sich erst dann wirklich, wenn der Lärm verstummt. Wenn die Trommelfelle nichts mehr als rauschende Blätter, plätschernde Flüsse und einen quakenden Frosch in der Ferne wahrnehmen. Deshalb sind die ruhigen Zonen Flanderns die perfekte Umgebung für einen wirklich entspannenden Spaziergang.
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Nach diesem Sprichwort würde Flandern bei den Olympischen Spielen von Fauna und Flora hervorragend abschneiden. In ganz Flandern gibt es mehrere ruhige Zonen, in denen Sie die Natur vollauf genießen können. Das sind Bereiche in Naturgebieten, die in Sachen Ruhe und Stille ganz besondere Eigenschaften aufweisen. Heißt das, dass Ihr Dezibelmeter dann ganz auf null steht? Nein. Stille steht hier nicht für das völlige Fehlen von Geräuschen, sondern für ein angenehmes, harmonisches Gesamtbild natürlicher Klänge. Kein Verkehr, keine Industrie, keine Geschäftigkeit weit und breit. Nur die Stimmen von Fauna und Flora sind zu hören. Das macht diese ruhigen Zonen zu einem so erholsamen Umfeld. Hier einige Tipps zur Inspiration.
Kalmthoutse Heide
Ein Wochenende in Antwerpen hat unsagbar viel zu bieten. Die Capital of Cool besticht durch ein pulsierendes Stadtleben, aber manchmal möchte man dieser Hektik auch entfliehen. Dann ist die Kalmthoutse Heide eine wunderbare Ausweichmöglichkeit. Nach einer nur halbstündigen Zugfahrt stehen Sie am Rande dieses beeindruckenden Naturparks. Das Gebiet umfasst rund 60 km² Heide, Moore, Wälder und Landdünen. Dank dieser Vielfalt fühlt es sich eigentlich grenzenlos an. Nehmen Sie das atemberaubende Panorama von dem 42 Meter hohen Feuer- und Aussichtsturm aus in sich auf und entdecken Sie das riesige Gebiet der Stille. Eine Zone, wo man ganz in der unberührten Natur aufgehen kann, ein Ort mit einer fast heilenden Wirkung auf Körper und Geist.
Dender-Mark
Wenn ein Fluss die Lebensader des Gebiets ist, durch das er fließt, dann sprudelt und braust Dender-Mark wie kein anderer. Dieses Gebiet der Stille liegt nämlich zwischen gleich zwei Flüssen. Dieses Monument der Gelassenheit erstreckt sich längs 28 km² unberührter Natur. Ein Teil führt über die Flämischen Ardennen, die Region, die als Kulisse für Radrenn-Frühjahrsklassiker bekannt ist. Der zweite Teil bedeckt ein Stück des Pajottenlands, der Heimat unserer berühmten Lambic- und Geuze-Biere. Zwei wunderbare Ausdrucksformen unserer Kultur, auch wenn man ihnen in diesem stillen Gebiet nicht begegnet. Hier finden Sie nur eines - Ruhe und Stille. Überlassen Sie sich der Natur für einen herrlichen Spaziergang, der am besten nie enden sollte.
Kempenbroek
In den Kempen, einer Region im Nordosten Flanderns, steht man mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Da gibt es nicht viel, was Lärm macht. Das Kempen-Broek bündelt dieses Gefühl im Quadrat. Dieses Areal ist eine Aneinanderreihung von Naturgebieten: Sümpfe und Bachtäler, Moore und Wälder, Heide und Heuwiesen, Weiden und Felder. Dort gibt es seltene Fauna und Flora, ebenso wie eine wunderbare Dosis Ruhe und Stille. Der flämische Teil von Kempen-Broek – der andere gehört zu den Niederlanden – umfasst auch ein Gebiet der Stille. Ihr Spaziergang dorthin wird von einer flüsternden Geräuschkulisse aus Naturgeräuschen begleitet.
Eine lange Liste
In Gedanken haben wir nun schon drei Orte mit fast feierlicher Ruhe besucht. Aber die Liste ist damit noch lange nicht zu Ende. An Möglichkeiten herrscht kein Mangel! Nur etwa 25 Minuten von Mechelen entfernt liegen die Schelde-Ufer in Bornem. In den Kempen – die wir hier bereits kennen gelernt haben – gibt es die Landschaft De Liereman, eines der ältesten anerkannten Naturgebiete Flanderns. In Limburg liegen auch noch das alte Quellgebiet Zwartput oder der Staatswald Gerhagen.
Und so weiter und so fort. Wir haben Sie hier schon mit einigen wunderschönen Flecken bekannt gemacht und hoffen, Sie bald begrüßen zu dürfen. Genießen Sie es, aber denken Sie daran: Pssst. Wahren Sie die Stille und zeigen Sie Achtung. Respekt für Mutter Natur ist alles, was zählt.
