Tour durch die Leie-Region
Start
Start: Gent
Eine pittoreske Region mit einer großen Stadt: Gent, Heimat jahrhundertealter Kultur, mit viel Kulturerbe. Unter anderem ist hier der meisterhafte Genter Altar zu sehen. In dieser Stadt gibt es viel zu erleben, aber jetzt steigen wir erstmal in die Sättel. Zuerst geht‘s aus der Stadt hinaus in Richtung Leie, die uns auf unserer Radtour oft begleiten wird. Bald haben wir den Fluss erreicht und radeln daran entlang zunächst noch ein kurzes Stück durch städtisches Gebiet. Wir lassen das Stadtmuseum STAM, das Musikzentrum De Bijloke und das ehemalige Gerichtsgebäude hinter uns, durchqueren den Shoppingbezirk an der Veldstraat und radeln weiter. Nachdem wir die Leie kurz verlassen hatten, fahren wir jetzt wieder auf dem Leie-Uferweg Richtung De Pinte weiter.
Eine grüne Lunge
Über den Radschnellweg F4 – eine kerzengerade Straße, abgesehen von den Spiralbrücken über die Autobahn – erreichen wir den weitläufigen Parkbos. Dieses Naturgebiet ist eines der vielen Naherholungsgebiete rund um Gent und gleichzeitig das jüngste. Das 1.200 Hektar große Gebiet erstreckt sich über nicht weniger als vier (Teil-)Gemeinden. Hier gibt es nicht nur herrliche Natur zu entdecken, sondern auch viel Kulturerbe. In dieser Gegend stehen neun Schlösser, beispielsweise das neoklassizistische Grand Noble (De Pinte) mit seinen schönen Alleen. Hier steigen wir kurz ab und unternehmen einen Spaziergang, um den stimmungsvollen Schlosspark mit seinen Kutschenhäusern und dem Gärtnerhaus zu bewundern. Auf einer Picknickbank ruhen wir uns noch ein Weilchen aus, um dann erholt wieder aufs Rad zu steigen.
Eine Schleuse und ein Schloss
Ein vollkommen ebener Radweg entlang der Bahnstrecke führt uns in Richtung der Künstler- und Fahrradstadt Deinze. Hier können Naturliebhaber unterwegs noch einen kleinen Umweg in Richtung Hospice-Wälder (Nazareth) mit ihrer enormen Artenvielfalt unternehmen. Sobald wir Deinze erreicht haben, radeln wir wieder an der Leie entlang. Nach etwa einer Stunde durch die grüne Natur haben wir jetzt wieder das Blau eines Flusses neben uns. Der autofreie Uferweg führt uns zu einem besonderen Kultur-Highlight: zur Astene Sas. Diese historische Zugbrücke wird auch heute noch manuell bedient. Außerdem gibt es hier eine gut erhaltene Schleuse und ein gemütliches Café mit viel Schifferatmosphäre und kurioser Deko. Unser weiterer Weg an der Leie entlang führt uns durch mächtige Alleen aus meterhohen Bäumen, bis wir das Schloss Ooidonk erreicht haben. Dieses Renaissanceschloss ist eines der schönsten Schlösser in dieser Region. Die zahllosen Türmchen und Treppengiebel bieten einen märchenhaften Anblick. Diese Domäne können wir uns näher ansehen: Die wunderschön gepflegten Gärten sind für die Öffentlichkeit zugänglich (3 Euro). Für einen Besuch im Schloss Ooidonk kannst du die Öffnungszeiten auf der Website nachsehen.
Künstlerdörfer
Durch die Blauwe Poort (das Blaue Tor), den historischen Zugang zu dieser Domäne, verlassen wir Ooidonk wieder. Zweimal rechts abbiegen, einmal links und noch einmal rechts und ein kleines Stück geradeaus: Jetzt haben wir Deurle erreicht, das einst zum schönsten Dorf Flanderns gekürt wurde. Genau wie die Hauptgemeinde Sint-Martens-Latem gilt dieser malerische Ort als Künstlerdorf. Das ist im Museum Dhondt-Dhaenens zu spüren, das für die beeindruckende Privatsammlung von zwei Kunstliebhabern gebaut wurde. Nach dem Tod dieses Paares wurden ihre Kunstwerke an diesem Ort zusammengetragen, der bis heute als wichtiges Kunstzentrum gilt. Die Öffnungszeiten findest du auf der Website. Mit den Museen Gust De Smet und Gevaert-Minne können wir hier noch zwei weitere künstlerische Highlights besichtigen.
In Deurle haben wir schon deutlich mehr als die Hälfte unserer Strecke zurückgelegt. Diesen Zwischenstopp mit Kunstgenuss haben wir uns also wirklich verdient. Doch jetzt geht es im Sattel weiter. Ein herrlicher Asphaltweg führt uns quer durch das Naturschutzgebiet Latemse Meersen Richtung Sint-Martens-Latem. Dieses Dorf ist einfach nur malerisch. Viele Künstler verewigten schon vor gut 100 Jahren die deutliche Doppelbiegung der Leie, die wir heute auch noch sehen werden. Unser Weg schlängelt sich gemütlich durch dieses schöne Dorf.
Die alte Abtei
Allmählich erreichen wir wieder den Stadtrand von Gent. Im Örtchen Afsnee steigen wir kurz vom Rad. Um unsere Tour fortsetzen zu können, müssen wir die Leie überqueren: Eine drollige kleine Fähre setzt uns sicher und kostenlos auf die andere Seite über. Ein gewundener Schotterweg zwischen der Leie und dem Naturpark De Assels führt uns bis zur alten Abtei von Drongen. In dieser Norbertiner-Abtei können Gruppen eine Führung buchen. Die neugotische Kapelle, die Klostergänge und die zahllosen Kunstwerke sind absolut sehenswert.
Finish: Gent
Diese Abtei war der letzte unserer geplanten Stopps. Jetzt liegen nur noch wenige Kilometer vor uns, bis wir das Ende unserer Radtour erreicht haben. Wir radeln zurück ins historische Zentrum von Gent. Dort erwartet uns noch viel Kunst, Kulturerbe, Feste und Unterhaltung. Und hier mündet die Leie, die wir heute so ausführlich kennenlernen durften, in die Schelde. Rund um den Zusammenfluss dieser beiden Lebensadern entstand eine lebendige Stadt. Highlights wie der Gravensteen, die drei Türme und das Lamm Gottes? Unbedingt besichtigen! Das pulsierende Leben rund um die vielen Kulturhäuser, Restaurants und Kneipen? Auf keinen Fall verpassen! In Gent gibt es so viel zu entdecken - der perfekte Abschluss für unsere Radtour.
Ankunft
Praktische Informationen
- Parken:
Parking Gent-Sint-Pieters - Öffentliche Verkehrsmittel:
Station Gent Sint-Pieters (2,2 km vom Start der Route = 8 Minuten mit dem Fahrrad) - Fahrradverleih:
De fietsambassade - Knotenpunkte:
52 – 4 – 31 – 5 – 82 – 42 – 2 – 87 – 88 – 22 – 23 – 20 – 14 – 13 – 6 – 9 – 11 – 12 – 90 – 86 – 76 – 74 – 67 – 63 – 62 – 57 – 68 - 52
Du kannst auch der Ausschilderung 'Tour durch die Leie-Region' folgen oder die gpx-Datei verwenden.