Garnelenkroketten

Die Garnelenkrokette gilt als der Test, ob die Küche einer Brasserie gut ist oder nicht. Wenn Sie eine Krokette mit knuspriger Kruste und einer cremigen, mit Garnelen gefüllten Füllung auf dem Teller haben, dann haben Sie einen Volltreffer gelandet.

In Oostende wird jährlich die beste Garnelenkrokette gewählt. Um sich für diesen Preis zu bewerben, müssen eine Reihe von Krokettenregeln eingehalten werden:

Als erste und wichtigste Regel sind frische, handgepellte Nordseegarnelen zu verwenden.
Weiterhin muss die Garnelenkrokette schön knusprig sein. Eine perfekte Krokette erhält man, wenn die Füllung fest genug ist: Wenn die Füllung zu flüssig ist, besteht die Gefahr, dass die Krokette beim Braten aufspritzt. Die Kunst besteht darin, die richtige Konsistenz zu finden, damit die Füllung gut abtropft, aber keine matschige Kruste entsteht.
Auch die Form der Krokette ist wichtig: Eine zylindrische Krokette sollte bevorzugt werden, da bei dieser Form die Garnelen in der Füllung ganz bleiben (bei einer quadratischen oder rechteckigen Krokette neigen die Garnelen dazu, beim Formen auseinanderzufallen, was schade ist).
Um den reinen Geschmack der Garnelen zu genießen, sollte die Krokette in frischem Frittierfett gebraten werden.

Die klassischen Beilagen wie Zitrone und gebratene Petersilie sind nicht obligatorisch. Wenn die Garnelenkrokette alle vorherigen Anforderungen erfüllt, wird sie von ganz allein ein Erfolg!

Von Kopf bis Schwanz

Eine Garnelenkrokette ist das ultimative Gericht, bei dem alles verwendet wird: Aus den Köpfen und Panzern der Garnelen, die nach dem Schälen übrig bleiben, wird eine kräftige Bisque hergestellt. Diese duftende Suppe ist die Grundlage für die Füllung der Garnelenkroketten: Die Flüssigkeit wird mit einer Mehlschwitze aus Mehl und Butter gebunden. Bei diesem Gericht geht also nichts von der kostbaren grauen Garnele verloren.

Geschichte der Krokette

Eine Garnelenkrokette ist ein typisch flämisches Gericht. Über die genaue Entstehungsgeschichte ist nicht viel bekannt. Auch wenn der bekannte Chefkoch Cauderlier – der Autor des ersten Kochbuchs unserer Region – damit wahrscheinlich etwas zu tun hat. In seinem Kochbuch experimentierte er mit der Füllung der bewährten Fleischkroketten. So kam er auf die Idee, graue Garnelen in Kroketten zu verarbeiten. Es wird angenommen, dass zur Zeit des Ersten Weltkriegs erstmals Garnelen in Pasteten eingearbeitet wurden, um sie für die Soldaten an der Front länger haltbar zu machen. Diese Pastetchen sollen die Inspiration für die Krabbenkroketten, wie wir sie heute kennen, gewesen sein. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg erschien die Krabbenkrokette in großer Zahl auf den Speisekarten an der Küste. Die salzige Krokette wurde ein großer Erfolg und eroberte bald ganz Flandern.