Fahrradtour ausgehend von Leuven: Bouts- & Bierroute

Leuven
Muurschildering Dirk Boutslaan (c) Karl Bruninx
Ein Radfahrer fährt an einem Wandbild mit übergroßen Büchern und gerahmten Porträts an einem Gebäude vorbei, das urbane Kunst mit Natur verbindet und Kreativität sowie Lebendigkeit vermittelt.
Die lebhafte Universitätsstadt Leuven beeindruckt mit Wissenschaft und Kunst, ist aber auch wegen ihrer Bierkunst bekannt. Der flämische Meister Dieric Bouts und das legendäre Stella Artois sind zwei besondere Höhepunkte. Diese Fahrradtour in der und rund um die Universitätsstadt führt dich vorbei an den großen Meistern, Kunst, Kulturerbe, Grünflächen und erfrischenden Bieren.

Wo flämische Kunst und handwerklich gebrautes Bier aufeinandertreffen

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Start

Leuven
Etalageroute-FietsenVanuitLeuven-Leuven-HR-019
Drei Radfahrer fahren eine von Bäumen und historischen Gebäuden gesäumte Straße in einer europäischen Stadt hinunter. Die Szene ist lebendig und hell und vermittelt ein Gefühl von Abenteuer.

Start: das lebendige Leuven

Unser Abenteuer beginnt auf dem Grote Markt von Leuven. Das gotische Rathaus von Leuven ist ein echtes Schmuckstück. Der Grundstein wurde bereits 1439 gelegt; 30 Jahre später wurde es fertiggestellt. Es lohnt sich, hier einen Moment innezuhalten. Die Fassade dieses Bauwerks ist nämlich mit 235 Figuren verziert, die jeweils in einer eigenen Nische stehen. Diese Hall of Fame zeigt berühmte Persönlichkeiten, Gelehrte, Künstler und andere Figuren aus der Geschichte Leuvens. 

AB Inbev Stella Artois Brewery 4 © Layla Aerts
Drei Personen fahren mit dem Fahrrad über eine Brücke auf ein hohes, modernes Gebäude mit einem Stella-Artois-Schild zu, unter einem teilweise bewölkten Himmel. Eine urbane, dynamische Szenerie.

Brauerei Stella Artois

Wenn wir unseren Weg hier kurz verlassen, entdecken wir ein wunderschönes Stück Leuvener Kulturerbe. Etwas nördlich des Stadtzentrums liegt De Hoorn, die Gasthaus-Brauerei, in der das berühmte Stella Artois entstanden ist. Nur einen Steinwurf davon entfernt steht heute die Brauerei Stella Artois. Jedes Wochenende öffnet sie ihre Tore für interaktive Führungen und frisch gezapftes Pils. Mit einem hopfigen, erfrischenden alkoholfreien Bier zeigt Stella Artois, dass Tradition und Innovation Hand in Hand gehen. Auf dieser Fahrradtour erkunden wir die belgische Bierkultur weiter, aber zuerst lernen wir eine andere Leuvener Berühmtheit kennen. 

M Leuven © Dries Lievens
Zwei Personen mit VR-Headsets befinden sich in einer hellen, geräumigen Galerie mit großen Buntglasfenstern. Sie betrachten ein detailliertes Kunstwerk an der Wand, eine Person sitzt im Rollstuhl.

Dieric Bouts, schön, dich kennenzulernen

Bei dieser Tour stehen das Handwerk des belgischen Bieres und einer unserer größten flämischen Primitiven im Mittelpunkt. Der geheimnisvolle Künstler Dieric Bouts kam Mitte des 15. Jahrhunderts nach Leuven, mitten in einer wirtschaftlichen und kulturellen Blütezeit. Bouts wuchs mit der Stadt. Er gründete dort eine Familie, schuf ein beeindruckendes Werk und wurde 1472 offiziell zum Stadtmaler ernannt. Die Sankt-Peterskirche, der wir gegenüberstehen, zeigt uns, warum. Speziell für diese Kirche hat er zwei Meisterwerke gemalt. Sowohl Das Martyrium des Heiligen Erasmus als auch Bouts' Meisterwerk Das letzte Abendmahl sind auch heute noch an diesem Ort zu sehen, fast sechs Jahrhunderte nachdem sie gemalt wurden. Diese jahrhundertealte Schönheit weckt in uns den Wunsch, Bouts besser kennen zu lernen.  

Leuven_Arenbergkasteel© David Peskens
Eine Person fährt mit dem Fahrrad über eine weite grüne Rasenfläche vor einem prächtigen, historischen Gebäude mit hohen Türmen unter einem klaren blauen Himmel.

Von Schloss Arenberg ...

Wir machen uns also auf den Weg. Wir schwingen uns auf unsere Räder und fahren aus dem Stadtzentrum heraus. Nach einigen Minuten lässt die städtische Hektik schon etwas nach. Über den historischen Großen Beginenhof, ein echtes UNESCO-Juwel, das auf jeden Fall einen Besuch wert ist, gelangen wir zum Schloss Arenberg und seinem Park. Diese grüne Domäne am Stadtrand dient auch als Campus der Universität Leuven, einer der ältesten Universitäten Europas. In diesem Park ist der Irrgarten einen Besuch wert. Diese Konstruktion des Künstlerduos Gijs Van Vaerenbergh ist eine Anspielung auf die Schlossgärten des 18. Jahrhunderts. Dieses moderne Labyrinth erblickte im Rahmen des 600-jährigen Jubiläums der Universität Leuven das Licht der Welt. Zwischen den anmutigen Kletterpflanzen kann man sich wunderbar verlieren. 

Leuven Abdij Van Park
Luftaufnahme eines großen historischen Klosters mit einem zentralen Turm, umgeben von grünen Feldern und Bäumen unter einem blauen Himmel mit vereinzelten Wolken.

Zur Parkabtei

Auf einem ruhigen Radweg fahren wir pfeifend weiter bis zu unserem nächsten Halt: die Parkabtei Dieser Ort blickt auf eine fast 900-jährige Geschichte zurück. Früher war diese Abtei eine der wichtigsten in unserer Gegend. Heute ist es das am besten erhaltene Abteigelände in unserem Land und weit darüber hinaus. In diesem grünen Ruhegebiet steigen wir kurz ab. Die Ländereien und Klostergebäude erzählen uns eine reiche Geschichte. Im Herzen dieser Domäne befindet sich PARCUM, ein Museum an der Schnittstelle von Religion, Kunst und Kultur. Und auch hier dürfen wir Dieric Bouts kurz grüßen. Als der Flämische Meister in Leuven lebte, stand dieser Ort bereits in voller Blüte. Ein Schild mit einem QR-Code erklärt uns ausführlich die Verbindung zwischen der Abtei und Bouts. Wie die genau aussieht? No spoilers!  

Parkabdij Leuven © Marco Mertens
Ein ruhiges Schloss neben einem See, mit hohen Bäumen, die sich im stillen Wasser spiegeln. Blauer Himmel und flauschige Wolken schaffen eine friedliche, malerische Szenerie.

Abteibrauerei Braxatorium Parcensis

Vor rund 10 Jahren zog die Brauerei Braxatorium Parcensis in die Abtei ein. Eine passende Anspielung auf die Vergangenheit, denn schon vor Jahrhunderten haben die Norbertiner hier ihr eigenes Bier gebraut. Die Brauerei empfängt Gruppen gerne nach Vereinbarung. Möchtest du diese besonderen Brauereiprodukte trotzdem kurz probieren? Das ist in der Brasserie De Abdijmolen möglich, direkt neben den Teichen der Parkabtei. Im charmanten Hofladen De Wikke kannst du ein paar Kostproben kaufen und mit nach Hause nehmen. Wir radeln weiter auf einem freien Weg, umgeben von eleganten Gebäuden. Über einen kleinen Treidelpfad entlang des Flusses Dijle gelangen wir auf einen verlassenen Radweg, der quer durch die Felder führt. Wir schalten komplett ab und genießen die Gesellschaft und die grüne Landschaft, während wir immer geradeaus fahren.   

Iemand schenkt een bier uit een fles in een glas, waardoor een mooie schuimkraag ontstaat. Het etiket van de fles toont een grafisch ontwerp met het woord “Bouts” prominent zichtbaar.

Ein leckeres Glas Bouts

Nach einer entspannten halben Stunde biegen wir links ab. Eine malerische Kopfsteinpflasterstraße führt uns zu einem neuen, leckeren Zwischenstopp: der Brauerei Hof ten Dormaal, wo uns ein neuer QR-Code mehr über diesen Ort erzählt. Diese handwerkliche Bauernbrauerei ist bekannt für ihre köstlichen Biere, die mit Hopfen und Getreide aus eigener Ernte hergestellt werden. Ein solches Gebräu hört auf den Namen „Bouts“. Sehr passend für unsere Tour. Dieses Leuvener Weißbier basiert auf Geschmacksbeschreibungen und Rezepten aus dem 15. Jahrhundert, als der Meister in Leuven lebte. Wir kommen nicht umhin, das Bier kurz zu verkosten, vor allem jetzt, da unser Abenteuer zur Hälfte vorbei ist. Nach einem Glas Bouts können wir weiterfahren. Wir biegen auf den Radweg entlang des Kanals Leuven-Dijle ab. Auch wenn es diesen Kanal zu Bouts' Zeiten noch nicht gab, müssen wir hier doch kurz an ihn denken. So ein schnurgerader Wasserweg wäre wie geschaffen für die Fluchtpunktperspektive, die oft in der Malerei und Zeichenkunst verwendet wird. Dieric Bouts war der erste, der diese Technik zu seiner Zeit anwandte. Diesen Kanal auf die Leinwand zu bringen, wäre ein Kinderspiel für ihn gewesen.  

Muurschildering Dirk Boutslaan (c) Karl Bruninx
Ein Radfahrer fährt an einem Wandbild mit übergroßen Büchern und gerahmten Porträts an einem Gebäude vorbei, das urbane Kunst mit Natur verbindet und Kreativität sowie Lebendigkeit vermittelt.

Eine Rückfahrt durchs Grüne

Wir radeln weiter durch die ländliche Umgebung von Leuven. Ein kilometerlanger Radweg führt uns durch die Felder zurück in die historische Stadt, in der unser Abenteuer begann. Kurz bevor wir Leuven erreichen, erwartet uns noch ein anstrengender Anstieg. Danach können wir uns an der Einrichtung der Leuvener Hochschule UCLL kurz ausruhen. Was einst eine triste Betonfassade war, ist heute ein spektakulärer Anblick. Hier zeigt der Straßenkünstler Bisser seine Interpretation der gotischen Fassade des Rathauses von Leuven. Ein Anblick, den Bouts nur zu gut kannte, wie wir über den QR-Code zu diesem beeindruckenden Werk erfahren. Mit dieser zeitgenössischen Anspielung auf ein jahrhundertealtes Erbe geht es wieder in die Stadt. Wir schlängeln uns durch das historische Zentrum. Wir bewundern das monumentale Wandgemälde in der Dirk Boutslaan, das sich auf die moderne Schreibweise seines Namens bezieht. Anschließend fahren wir gemütlich weiter, bis wir uns zwischen dem Rathaus und der Sankt-Peterskirche befinden. 

M Museum Leuven © Kris Jacobs
Drei Personen beschäftigen sich mit einem interaktiven Touchscreen in einem schwach beleuchteten Museum, umgeben von großen, eindrucksvollen Gemälden an der Wand. Die Atmosphäre ist nachdenklich und ruhig.

Finish: Leuven, eine letzte Portion Bouts

Zum Abschluss wartet noch eine letzte Portion Bouts auf uns. Wir schließen unsere Fahrräder ab und gehen ein paar Minuten zu Fuß zum M Leuven, einem Tempel für alte und zeitgenössische Kunst. Nach diesem Besuch wird es langsam Abend, und dann hat Leuven noch mehr in petto. Eine Stadt, in der der Alte Markt als „längste Theke Europas“ bezeichnet wird, ist eine Erkundung wert. Deshalb beenden wir unser Abenteuer mit einem Spaziergang durch die belgische Bierkultur. Suchst du ein leckeres Glas, mit oder ohne Alkohol? Café Belge, MALZ, oder eine der vielen anderen Kneipen im lebhaften Stadtzentrum bieten dir einen guten Ausgangspunkt.  

42KM

Ankunft

Praktische Informationen

  • Parken: 
    Parkhaus Bahnhof Leuven und Parkplatz 1 des Provinciedomein Kessel-Lo in der Eenmeilaan (an der Anschlussstelle 4).  
    Dieser Parkplatz ist vom 1. April bis zum 30. September gebührenpflichtig. 
  • Öffentliche Verkehrsmittel: 
    Bahnhof Leuven 
  • Fahrradverleih:
    Fietspunt Bahnhof Leuven, Fietspunt Rector De Somerplein 
  • Anschlussstelle: 
    10 - 74 - 75 - 73 - 11 - 33 - 80 - 4 - 81 - 40 - 35 - 30 - 72 - 26 - 27 - 28 - 97 - 87 - 88 - 95 - 38 - 6 - 7 - 10