Scheldeschlösser-Route
Start

Start: Abtei von Bornem
Wir starten heute an der Abtei von Bornem, einem Ort mit 400-jähriger Geschichte. Eine Besichtigung dieses herrlich restaurierten Komplexes lohnt sich unbedingt, aber das können wir auf später verschieben. Denn zunächst wollen wir Rad fahren, dafür sind wir doch an Nationalpark Scheldevallei gereist. Ab in den Sattel und los geht‘s in die Natur!

Ein erstes Schloss
Nur wenige Minuten später erreichen wir schon einen ersten Höhepunkt: Das Schloss Marnix de Sainte-Aldegonde, ein prachtvolles Schloss mit Zufahrtsbrücke, Türmchen und Burggraben. In diesem Schloss können wir die weltweit größte Privatsammlung von Stichen von Pieter Bruegel dem Älteren besichtigen, dem großen flämischen Meister. Im Erlebniszentrum oder auf einem geführten Rundgang erfahren wir alle Geschichten rund um dieses besondere Schloss.
Nach unserem ersten kurzen Halt an einem kulturellen Highlight schlängelt sich unser Weg weiter durch die Natur und führt uns schon bald ans Ufer der mächtigen Schelde. Dieser Fluss fließt mitten durch Flandern und windet sich elegant durch die Landschaft. Hier ist das Nationalpark Scheldevallei einfach herrlich zum Wandern und Radfahren. In fast ganz Flandern laden komfortable, verkehrsfreie Wanderwege entlang des Flusses zu herrlichen Ausflügen ein. Wir radeln gemütlich weiter und genießen diese wunderschöne Umgebung. Nach einer knappen Stunde entdecken wir ein wunderschönes Bauwerk direkt am Ufer des Flusses: De Notelaer, einen neoklassizistischen Pavillon. Dieses Kleinod sehen wir uns kurz an und staunen über die Schönheit des runden Pavillons mit seinen Wand- und Kuppelmalereien von Musen, Greifen, Sphinxen und Göttern. (aufgrund von Umbauarbeiten kann der Pavillon 2024 nicht besichtigt werden).

Das zweite Schloss
Nach dieser überraschenden Pause verlassen wir die Schelde. Wir biegen rechts ab und radeln eine beeindruckende Allee zwischen langen Baumreihen entlang. Wir fühlen uns in die Vergangenheit versetzt und stellen uns vor, in einer schmucken Kutsche über das Kopfsteinpflaster zu rumpeln. Hier verspüren wir eine besondere Atmosphäre, als würde gleich etwas passieren. Und tatsächlich: Am Ende der Allee taucht das Schloss d’Ursel auf. Dieses wunderschöne Wasserschloss trägt ein markantes Ockergelb und war fast 400 Jahre lang die Sommerresidenz einer Adelsfamilie. Wir halten an und unternehmen einen kurzen Spaziergang durch den Schlosspark. Es lohnt sich, im Voraus einen Blick in den Veranstaltungskalender zu werfen: Bei besonderen Anlässen kann auch das beeindruckende Interieur des Schlosses besichtigt werden.
Nach diesem herrlichen Stopp radeln wir weiter. Schon bald haben wir wieder den Schelde-Deich erreicht, der uns in Richtung des Ortes Weert führt, wo uns Ruhe und Gelassenheit empfangen. In dieser stillen Region ist allenfalls das Rauschen der Schelde oder das Gezwitscher eines Blaukehlchens zu hören - eine einzigartiges Erlebnis im ansonsten manchmal hektischen Flandern. Und so radeln wir weiter, auf Deichen, an neu angeschwemmtem Land, Schlickflächen und Bruchwäldern entlang.

Die schönste Biegung der Schelde
Einige Kilometer lang radeln wir flussabwärts an der Schelde entlang, bis der Fluss plötzlich eine besondere Biegung macht. Diese Stelle in Sint-Amands gilt als die schönste Biegung der Schelde. In diesem malerischen Stückchen Flandern fanden im Laufe der Geschichte viele Künstler ihre Inspirationen. So ist es kein Zufall, dass der Dichter Emile Verhaeren diesen Ort als letzte Ruhestätte wählte. Sein Grabmal steht an diesen Ufern, während das ihm gewidmete Museum nur zweihundert Meter entfernt ist.
Inzwischen haben wir bereits mehr als die Hälfte unserer Tour zurückgelegt. Jetzt wird es Zeit, an unser leibliches Wohl zu denken. Wir lassen uns auf einer Restaurantterrasse mit Blick auf die schöne Natur nieder. Eine gute Mahlzeit, ein toller Blick, ein großes Glas: Jetzt sind wir gut gestärkt für die zweite Hälfte unserer Tour. Dazu lassen wir den mächtigen Strom hinter uns und radeln durch die Dörfer und Weiler im Scheldetal. Es geht am Grafenschloss Hof te Melis vorbei - schon dem dritten Schloss, an dem wir heute vorbeikommen.

Fort Liezele
Jetzt führt uns der Weg zu einem weiteren besonderen Bauwerk: Das Fort Liezele wurde Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts als Teil eines Verteidigungsgürtels rund um Antwerpen errichtet. Später spielte es auch in beiden Weltkriegen eine wichtige Rolle. Heute ist hier ein Museum untergebracht, das die besondere Geschichte dieser Festung darstellt. Unbedingt besuchen!
Als wir dieses ausgesprochen beeindruckende Bauwerk verlassen, haben wir nur noch wenige Kilometer unserer Scheldeschlösser-Tour vor uns. Eine Weile geht es an einer Bahnstrecke entlang, dann biegen wir rechts auf eine schmale Asphaltstraße ab. Sie führt uns quer durch offene Felder zum Ziel unserer heutigen Tour. Am Fort von Bornem entlang geht‘s zurück in Richtung Abtei von Bornem. Hier sind wir einige Stunden zuvor zu unserer Tour aufgebrochen. Jetzt können wir diese Abtei noch in Ruhe besichtigen.

Finish: Abtei von Bornem
Wir steigen von den Rädern, schließen sie ab und betreten die Abtei. Ein Besuch dieser hübsch restaurierten Abtei bildet einen schönen Abschluss des heutigen Tags. Die stillen Klostergänge, die beeindruckende prächtige Bibliothek, der ruhige Park: Das ist die ideale Umgebung, um diesen schönen Tag noch einmal Revue passieren zu lassen und vielleicht die nächste Fahrradtour zu planen!
Ankunft
Praktische Informationen
- Parken:
Abdij van Bornem - Öffentliche Verkehrsmittel:
Station Bornem - Fahrradverleih:
Fietsdeelsysteem Mobit, S&C, De Zilverreiger - Knotenpunkte:
23 – 40 – 24 – 25 – 26 – 07 - 04 - 03 – 02 – 01 – 21 – 22 – 40 – 03 – 05 - 06 - 08 - 76 - 67 - 10 - 11 - 66 - 88 - 81 - 28 - 27 - 80 - 13 - 89 - 23