Wandern im Haspengau: Malerische Kirchdörfer
Start


Start: Zammelen, Hasselt
In Zammelen gibt es genau vier Straßen und einige historische Bauernhöfe. Wir wandern weiter durch eine grüne Oase. Die Landschaft zeigt sofort, was die Täler des Mombeek und des Sint-Annabeek zu bieten haben. Wir schlendern durch blumenreiche Wiesen. Dort geben Hecken und Waldränder der Artenvielfalt einen richtigen Boost. Am Rand des Bachtals hörst und siehst du in den Tümpeln eine Quelle des Lebens. Eine herrliche Kulisse für diese Wanderung.


Schlendern zwischen den Obstbäumen
Während wir uns vom Mombeek-Tal entfernen, entdecken wir, was den Haspengau so besonders macht. Er ist die wichtigste Obstregion Flanderns, und das merkt man sofort. Unser Pfad führt uns zwischen den hohen Stämmen der Obstgärten hindurch. Die stecken das ganze Jahr über voller Leben. Blühende Obstbäume ziehen viele Insekten an. Die sorgen für die Bestäubung der Früchte. Die heruntergefallenen Früchte sind Leckerbissen für Dachse, Igel und Siebenschläfer. In den Baumstämmen älterer Obstbäume sind Steinkäuze und Spechte zu Hause. Mit etwas Glück kannst du auf dieser Tour auch diese beeindruckende Tierwelt sehen und hören.


Herkwinning, Wasserland mit einem Soundtrack
Mitten im Grünen stoßen wir auf eine hübsche kleine Siedlung. Herkwinning ist ein schön restaurierter Vierkanthof. Er geht auf das 16. Jahrhundert zurück und hat diesem Naturschutzgebiet seinen Namen gegeben. Rund um diesen Bauernhof ist die feuchte Natur besonders ausgeprägt. Das Gebiet wird von sage und schreibe acht Tümpeln und einem großen Teich dominiert, in denen viele Tiere und Pflanzen gerne planschen. Vom Aussichtspunkt aus hast du einen tollen Blick auf all diese Schönheit, während die Sumpfrohrsänger für den passenden Soundtrack sorgen. Dieser Singvogel baut hier gern sein Nest, genau wie andere Sänger wie die Gartengrasmücke und die Nachtigall.


Auf den Spuren von Obst
Wir haben schon die wunderschöne Natur, die fruchtbaren Obstgärten und das malerische Dorf Zammelen genossen. Jetzt kommt auch noch ein bisschen Geschichte und Kulturerbe dazu. 1879 wurde eine Eisenbahnlinie zwischen Tongeren und Sint-Truiden, der inoffiziellen Hauptstadt des Haspengaus, gebaut. Die Strecke diente hauptsächlich dem Transport von Obst und Zuckerrüben. Als die Strecke knapp 100 Jahre später wieder abgebaut wurde, blieb eine gut sichtbare Trasse zurück. Heute ist dies ein Wander- und Radweg. Manchmal führt er uns hoch über die Landschaft, manchmal ganz nach unten. Es ist ein Vergnügen, hier zu wandern, und das gilt nicht nur für uns. Auch für die Tiere ist dies eine wichtige Verbindung zwischen verschiedenen Naturgebieten.


Zurück zu den Römern
Die alte Obststrecke führt uns zu zwei wunderschönen Kirchendörfern. In Piringen fanden Archäologen und Historiker Spuren römischer Besiedlung sowie Überreste von Tumuli, den bekannten Grabhügeln aus der gallo-römischen Zeit. Von da aus geht es weiter nach Haren, einem weiteren typischen Kirchdorf in Tongeren-Borgloon. Jeder einzelne dieser Ortsnamen klingt einfach wunderbar. In Haren kommen wir an einem ummauerten Friedhof mit ein paar stolzen Linden- und Kastanienbäumen und der charmanten Sint-Pieterskerk vorbei, die seit dem 15. Jahrhundert abgerissen, wieder aufgebaut und restauriert wurde. Ende des 17. Jahrhunderts bekam sie ihre auffällige Fassade: Backstein mit Mergelstein-Specklagen. Hinter der Kirche machen wir kurz Halt im Obstgarten, wo du dich herrlich ausruhen kannst.


Eine malerische Bahntrasse
Wir setzen unsere Reise entlang der Obstroute fort. Die führt uns zum letzten Kirchdorf des Tages: Jesseren. Früher war dies ein wichtiges Bindeglied in der Obstproduktion der Region. Im Jahr 1880 wurde hier ein Bahnhof an einer Bahnstrecke gebaut, die zur Grande Siroperie Limbourgeoise führte. So konnte man die inzwischen verschwundene Sirupfabrik schnell beliefern. Die alte Bahntrasse ist jetzt ein malerisches grünes Band zwischen den Tälern von Mombeek und Herk.


Über herrliche Hohlwege
Wir schlendern jetzt schon eine ganze Weile durch den wunderschönen Haspengau und die Natur überrascht uns immer wieder aufs Neue. Auf dem letzten Stück unserer Tour wandern wir durch einen wunderschönen Hohlweg. Davon gibt es in dieser Gegend jede Menge. Hohlwege entstehen an Hängen. Durch die jahrelange Erosion (vom Dorf im Tal bis zu den höher gelegenen Feldern auf dem Plateau) wird das Bett ausgewaschen und der Weg dringt immer tiefer in die Landschaft ein. Das schafft eine wunderschöne, märchenhafte Kulisse. Darüber hinaus spielen sie auch eine wichtige Rolle für die Artenvielfalt. Entlang eines Hohlwegs besteht immer die Möglichkeit, einen Dachsbau zu entdecken.


Ankunft: Zammelen
Durch das Mombeek-Tal und über einen malerischen erhöhten Pfad oder Holzsteg gelangen wir zurück nach Zammelen. Dort können wir auf einen Ausflug voller einfacher Freuden zurückblicken: Natur, Dörfer, ein bisschen Geschichte und etwas Kulturerbe. Wir beenden dieses Abenteuer mit einem ebenso einfachen Vergnügen. Der Erdbeer-Automat ruft uns zu, wir können und wollen ihm nicht widerstehen.
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