Westhoek-Wanderroute
Start
Start: Besucherzentrum Duinpanne
Bevor wir unsere Wanderschuhe schnüren, werfen wir noch kurz einen Blick ins Besucher- und Naturbildungszentrum Duinpanne der Provinz Westflandern. Wenn du mehr über die einzigartige Dünen-, Küsten- und Meereswelt der Region erfahren möchtest, bist du hier genau richtig. Im Nordsee-Aquarium kannst du jede Menge versteckter Lebewesen entdecken. In der ständigen Ausstellung „Sea Change“ erfährst du mehr zu Themen wie dem Leben auf dem Meeresboden, biologische Vielfalt und Nutzer des Meeres. Auch das Thema Umweltverschmutzung wird aufgegriffen. Kinder machen eine Schnitzeljagd oder toben sich auf dem Naturspielplatz aus. Wir wandern weiter zum Calmeyn-Wald.
Naturreservat De Westhoek
Das flämische Naturreservat De Westhoek ist eines der ursprünglichsten und eindrucksvollsten Dünengebiete der flämischen Küste. Wusstest du, dass dieser Ort im Jahr 2024 zum schönsten Wandergebiet in Westflandern gewählt wurde? In dieser weitläufigen Dünenlandschaft von 345 Hektar findest du fast die gesamte Dünenvegetation an einem Ort. Besonders erwähnenswert sind die beiden künstlich angelegten „Priele“: Öffnungen in den Dünen, durch die bei Spring- oder Sturmfluten salzhaltiges Meerwasser eindringt und einen salzhaltigen Boden mit einzigartiger Fauna und Flora schafft. Die Natur verändert sich hier ständig. Schottische Hochlandrinder und Konik-Pferde übernehmen hier ebenfalls einen Teil der Bewirtschaftung. Auf dieser Wanderroute gibt es auch einen schönen Aussichtspunkt. Erspähst du ein Schwarzkehlchen, eine Kornweihe oder einen Zilpzalp? Wir wandern weiter auf dem Grenzweg, der buchstäblich die Grenze zwischen Belgien und Frankreich bildet.
Christophorus
Alle drei Jahre werden anlässlich der Kunsttriennale Beaufort irgendwo an der flämischen Küste neue Skulpturen am Strand aufgestellt. Der Beaufort-Skulpturenpark ist eine bleibende Erinnerung daran. Unter dieser Bezeichnung fanden bereits mehr als 40 Kunstwerke aus früheren Ausgaben einen festen Platz. Vom Wanderweg aus kannst du „Christophorus“, den Heiligen Christophorus des niederländischen Künstlers Gerhard Lentink in fünffacher Lebensgröße bewundern, der die Pilger über einen gefährlichen Fluss trägt. Aus diesem Grund befindet sich auf dem Oberkörper dieses Schutzpatrons der Reisenden eine symbolische Sitzfläche. Dieses hölzerne Kunstwerk der ersten Ausgabe von Beaufort hat im Laufe der Jahre eine warme, charakteristische Patina erhalten. Wir lassen diesen Riesen weiter durch die Dünen waten, als würde er durch die wilde Dünung des Meeres ziehen, und setzen ebenfalls unseren Weg fort.
Cast Away
Die Kunst von Beaufort scheint hier sozusagen um jede Ecke zu lugen. Für sein Werk „Cast Away“ vertiefte sich der Bildhauer Michael Rakowitz in die Evakuierung der alliierten Truppen aus Dünkirchen während der Operation Dynamo im Mai 1940. Die belgische Armee kapitulierte damals und Tausende von Soldaten gerieten in Kriegsgefangenschaft. Das englische Schiff HMS Wakeful, das 640 Alliierte an die englische Küste brachte, wurde torpediert und ist heute ein geschütztes Kriegsgrab auf belgischem Meeresgrund. Rakowitz ließ Einheimische Objekte auswählen, die mit Kriegserzählungen in Verbindung stehen, und integrierte sie in einem Kriegsdenkmal, das aufgrund des steigenden Meeresspiegels eines Tages ebenfalls unter Wasser stehen wird. Wie du vielleicht schon vermutet hast, ist das Werk auch von dem Film „Cast Away“ (dt. „Verschollen“) inspiriert.
Westerpunt
Ein Stück weiter erblicken wir das sechs Meter hohe architektonische Schmuckstück „Westerpunt“ auf der Strandpromenade nach Frankreich. Die Aussichtsplattform wurde von Studio MOTO als symbolische Verbindung zwischen Meer, Dünen und Mensch entworfen. Von oben eröffnet sich dir ein atemberaubender 360°-Blick auf die Umgebung. Bei Flut wird ein Teil des Bauwerks überströmt. Dann scheint man buchstäblich „über“ dem Meer zu schweben. Wir gehen jetzt weiter wieder in das Naturreservat De Westhoek.
Tipp: Verlängere deine Wanderung mit einem Aufenthalt in dem gemütlichen Küstendorf De Panne.
Calmeyn-Wald
Schon Anfang des 20. Jahrhunderts scheute man keine anspruchsvollen Herausforderungen. Maurice Calmeyn, Großgrundbesitzer und Pionier in Sachen Naturschutz, pflanzte den 55 Hektar großen Wald in den Dünen von De Panne. Er wollte damit beweisen, dass es möglich ist, Bäume in Meeresnähe zu pflanzen. Die Inspiration für seine Aufforstungspläne fand er in dem luxuriösen Badeort Paris-Plage in Frankreich. Sein Plan ging eindeutig auf. Heute ist der größte Teil des Calmeyn-Waldes im Besitz eines interkommunalen Wasserversorgungsunternehmens, das die Region mit Trinkwasser versorgt. Genieße die schattigen Waldwege, bevor du zu den Dünen gelangst.
Ankunft: Besucherzentrum Duinpanne
Wir sind wieder am Besucherzentrum Duinpanne angelangt. Hier kannst du an der Bar noch für dein leibliches Wohl sorgen. Das Angebot ist gesund, handwerklich, ökologisch, biologisch und aus fairem Handel. Bei schönem Wetter kann man auf der gemütlichen Terrasse sitzen. In dem kürzlich eröffneten Dünengarten kannst du inmitten der sechs verschiedenen Dünenlandschaften verschnaufen. Unterwasserkameras, Erlebnisplattformen, Grundwassermesser und Virtual-Reality-Brillen vervollständigen dieses Abenteuer.
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