
Wim Ballieu
Der Reichtum des Handwerks
Dass Wim „der König des Fleischbällchens“ werden sollte, wurde ihm schon in die Wiege gelegt. Seine Eltern hatten eine Metzgerei und seine Großeltern einen Bauernhof, ein traditioneller Mischbetrieb, wo nicht nur Schweine gezüchtet, sondern wo auch Gemüse, Getreide und Nüsse angebaut wurden. „Als ich nach Gent umzog, spürte ich zum ersten Mal die Energie einer pulsierenden Stadt. Ich gründete ein hochwertiges Cateringunternehmen und kochte unter anderem für bekannte Modemarken in Paris. Zu dieser Zeit schaute ich auf den Beruf meiner Eltern herab. Es hat zehn Jahre gedauert, um zu erkennen, welch unglaublicher Reichtum in einem solchen Handwerk steckt. Inzwischen habe ich nichts als Bewunderung für das Metier meiner Eltern.“ Als Koch arbeitet er nun eng mit der Metzgerei seiner Eltern zusammen. „Wenn ich beschließe, Wildschweinbällchen auf die Karte zu setzen, dann dreht mein Vater die ganze Nacht Wildschweine durch den Fleischwolf. Ich checke meine Ideen auch immer bei ihm ab. Er ist mein Ratgeber und Kompass.“
Vom Bauernhof auf den Tisch
"Als Koch haben Sie den Auftrag, Ihren Kunden gesunde Lebensmittel vorzusetzen“, meint Wim. „Ich möchte keine künstlichen Farb- oder Geschmacksstoffe servieren. Deshalb entschied ich mich dafür, keine kommerziellen Softdrinks auszuschenken – keine auf der Hand liegende Entscheidung für ein Fast-Casual-Restaurant."