Belgische Waffeln
Spekulatius
Spekulatius (oder „Speculoos“, wie der Larousse Gastronmique 1934 sagte) ist einer der beliebtesten flämischen Kekse. Es gibt immer einen Grund, einen Spekulatius in den Kaffee zu tunken. Die Marke Lotus ist eine der beliebtesten. Es gibt sie auch mit Schokoladenüberzug …eine echte belgische Köstlichkeit! Und dann ist da noch La Maison Dandoy. In diesem Keksladen wird das Gebäck frisch gebacken und schmeckt wie hausgemacht.
Spekulatius ist ein Gebäck, das mit Gewürzen angereichert ist. Der würzige Geschmack kommt von Pfeffer, Muskatnuss, Zimt, Ingwer, Kardamom, Anis, Koriander, Piment und Nelken, aber es gibt auch Varianten mit Muskatblüte und Bockshornklee. Es ist plausibel, dass man in unseren Regionen lange Zeit Spekulatius mit viel weniger Gewürzen gebacken hat, als wir es heute gewohnt sind: Gewürze waren schließlich exklusiv und teuer. Erst als exotische Gewürze für den Normalbürger erschwinglich wurden, wurde unser Spekulatius so würzig, wie wir ihn heute kennen. Jetzt backen manche Bäcker „blonde Spekulatius“ ohne Spekulatiuskräuter: Dieses helle Gebäck erhält seinen karamellisierten Geschmack durch den Kandiszucker und wird von manchen mehr geliebt als sein würziges Gegenstück.
Spekulatius wird überall etwas anders gebacken: In Limburg zum Beispiel ist man stolz auf seinen Hasselter Spekulatius. Der weiche Spekulatius wird in „Brocken“ gebacken und ist feiner gewürzt als der knusprige Spekulatius, den man im übrigen Flandern findet. Die Hasselaars trinken gerne ein Glas gekühlten Jenever zu ihrem Spekulatius und genießen so zwei lokale Produkte auf einmal.
Das Spekulatiusgebäck hat eine jahrhundertelange Geschichte: Im frühen Mittelalter wurden in unseren Regionen süße, mit Anis gewürzte Kuchen gebacken, um sie den Göttern zu opfern. Dieser heidnische Brauch fand gewöhnlich um die Wintersonnenwende statt. Die Kekse für dieses alte Ritual wurden mit Tiermotiven verziert. Als sich das Christentum durchsetzte, blieben der Spekulatius beliebt, aber auf den Keksen erschienen Heiligenbilder. Später wurden auch Bilder von Karneval oder Handwerksberufen verwendet. Die Zeichnungen wurden in Holzbretter ausgeschnitten, oft in hartem Obstholz wie Birnbaum.
Kulinarische Leckereien und belgisches Bier
Die Liebe zu Essen und Geschmack liegt den Flamen im Blut und guter Geschmack ist in unserer DNA verwurzelt. In Flandern kosten Food-Liebhaber dank der Vielfalt an lokalen Produkten Aromen und Gerichte, die sie nirgendwo anders finden. Wir lassen es uns gut gehen.