Seppe Nobels
Bereicherung der Küche durch Neuankömmlinge
In einer ehemaligen Kantine der Schiffsreparatur- und Metallbearbeitungsbetriebe des Antwerpener Hafens eröffnet er Instroom. Dieses Projekt stellt eine Mischform zwischen einem Ausbildungszentrum und einem Erlebnisrestaurant dar. In der Küche und im Restaurant arbeiten Menschen, die auf der Suche nach einer besseren Zukunft aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen aus ihrer Heimat geflohen sind. Durch den Input ihrer Esskulturen entsteht bei Instroom eine Fusionsküche 2.0.
„Ich halte es für einen schweren Fehler, wenn wir von Neuankömmlingen verlangen, ihr Herkunftsland komplett zu vergessen. Wir sollten sie geradezu einladen, möglichst viel von ihrem Lebensstil mit uns zu teilen."
Kriegsopfer sagen mir, dass das selbst in den Bunkern der wichtigste Moment des Tages blieb“, sagte der Küchenchef im selben Interview. Das Gelingen des Projekts bezeugt der grüne Michelin-Stern, den das Team in diesem Jahr in Empfang nehmen durfte. Und vielleicht noch wichtiger: Inzwischen haben 95 % der ersten Absolventen Arbeit gefunden.